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Am Anfang war das Wort – Gedanken sind Macht: Wie wir durch Bewusstsein die Welt verändern

 Meinen heutigen Blog beginne ich mit einer sehr alten Geschichte. Aber Du wirst sehen, dies wird keine Märchenstunde, sondern soll beleuchten, wie Bewusstsein und Taten miteinander wechselwirken.  

 

Im alten Ägypten gibt es eine beeindruckende Schöpfungsgeschichte, in der der Gott Ptah die Welt erschuf. Im Gegensatz zu anderen Göttern, die die Welt aus Materie oder Chaos formten, erschuf Ptah das Universum auf eine ganz besondere Weise: 

 

Er dachte sich die gesamte Schöpfung in seinem Herzen aus und gab ihr dann mit seiner Zunge einen Namen. Jede Sache, jedes Lebewesen, jede Göttlichkeit wurde zuerst in seinem Geist konzipiert und dann durch das gesprochene Wort ins Dasein gerufen. 

 

Diese Vorstellung war für die Ägypter von zentraler Bedeutung, da sie die Macht des Gedankens und der Sprache hervorhob. 

 

Ptah war der Schutzherr der Handwerker und Künstler, weil auch sie die Welt erst in ihrem Geist erschaffen, bevor sie ihr mit ihren Händen Form geben. 

 

So manch einer von Euch wird sich vielleicht jetzt zurücklehnen, seine Hände betrachten, lächeln und denken: 

 

"schade, dass die Zeiten in denen man mit Worten Welten erschaffen konnte, längst vorbei sind." 

 

Dem wiederspreche ich entschieden! 

 

Ich denke, dass nicht Götter, sondern die Erzählungen großer Geister die Welt formen. 

 

(Oh...ich höre förmlich Deinen Zweifel, darum möchte ich nun meinen Standpunkt näher erläutern.) 

 

Als ich ein kleines Mädchen war, war die Welt noch eine andere. All dies gab es vor 60 Jahren noch nicht:  

  • Es gab noch keine Atom-Uboote die in den Meeren verborgen Ziele bewachten noch kein Mensch hatte seinen Fuß auf den Mond gesetzt. 
  • Es gab noch keine Rolltreppen, 
  • keine selbstöffnenden Türen, 
  • kaum Personal Computer (PC) in Unternehmen, 
  • Keine Smartphones, die den Markt erst seit der letzten Jahrhundertwende eroberten.  

Damit solche innovativen Entwicklungen erschaffen werden konnten, mussten sie erst einmal erdacht werden.

 

Noch vor einhundert Jahren hätten Menschen all das für Zauberei gehalten. Der britische Schriftstellers Arthur C. Clarke. Fasste den Gedanken, der dahintersteht, in Worte: 

 

"Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic."

  

Auf Deutsch lässt sich das am besten so übersetzen: 

 

"Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden." 

 

(Dieses Zitat ist auch als "Clarke's Third Law" (Clarkes Drittes Gesetz) bekannt. Er formulierte es in seinem Aufsatz "Hazards of Prophecy: The Failure of Imagination" aus dem Jahr 1962.) 

 

Die anderen beiden Gesetze lauten: 

 

Wenn ein bekannter, angesehener Wissenschaftler behauptet, dass etwas möglich ist, hat er aller Wahrscheinlichkeit nach recht. Wenn er behauptet, dass etwas unmöglich ist, hat er aller Wahrscheinlichkeit nach unrecht." 

 

Und: 

 

"Der einzige Weg, die Grenzen des Möglichen zu entdecken, ist, sich ein wenig über sie hinzutasten ins Unmögliche."

  

Die Wege zur Entwicklung der Technik die für uns heute Alltag ist, wurden durch großartige Erzählungen geebnet! Ohne die Phantasien eines Jul Verne oder eines Gene Roddenberrys wäre wohl all das, und noch viel mehr, nicht entwickelt worden!  

(Wenn Du mir nicht glaubst, dann nimm Dir etwas Zeit und schau Dir mal diese kurzweilige Doku an... https://youtu.be/RErUjQPvREY?si=NK4RodoAbQTEc69L ) 

 

Die gute Nachricht:

 

Keiner muss ein großartiger Schriftsteller sein, um die Welt zu verändern. 

Du bist der Creator Deines Gehirns und Deiner Gedanken.

 

Der wissenschaftliche Begriff dafür ist Neuroplastizität. 

Die Neuroplastizität beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, sich ständig selbst neu zu organisieren, indem es neue neuronale Verbindungen bildet. 

 

 Kurz gesagt: 

 

Unsere Gedanken, Erfahrungen und erlernten Fähigkeiten formen buchstäblich die physische Struktur unseres Gehirns. Hier sind einige der bekanntesten wissenschaftlichen Belege und Beispiele dafür: 

 

Wissenschaftliche Beweise für Neuroplastizität 

 

Der Fall der Londoner Taxifahrer: 

Eine berühmte Studie der Neurowissenschaftlerin Eleanor Maguire untersuchte die Gehirne von Londoner Taxifahrern. Diese Fahrer müssen den "Knowledge" genannten Test bestehen, um über Tausende von Straßen und Sehenswürdigkeiten in London Bescheid zu wissen.Die Studie zeigte, dass ihr Hippocampus, eine Hirnregion, die für das räumliche Gedächtnis zuständig ist, signifikant größer war als bei Kontrollpersonen. Das intensive Training ihres Gedächtnisses hatte eine physische Veränderung in unseren Gehirnen bewirkt.

 

Meditation und Achtsamkeit: 

Studien mit erfahrenen Meditierenden haben gezeigt, dass ihre Gehirne deutliche strukturelle Veränderungen aufweisen. Spezielle Bereiche wie der präfrontale Kortex (zuständig für Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung) sowie die Amygdala (die bei Angst und Stressreaktionen eine Rolle spielt) zeigen veränderte Dichte und Konnektivität. Regelmäßige mentale Praktiken wie Meditation verändern somit nachweislich das Gehirn auf messbare Weise. (Autoren: Alessia Mechelli, Jackie T. Crinion, Susan Long, Christopher D. Frith, Richard S.J. Frackowiak, und Cathy J. Price - Erschienen in: Journal of Neuroscience, Band 24, Ausgabe 42, 2004, Seiten 10014-10022.) 

 

Spracherwerb: 

Wenn man eine neue Sprache lernt, verändert sich die graue und weiße Substanz in den Gehirnregionen, die für Sprache zuständig sind. Es bilden sich neue neuronale Bahnen, und bestehende werden gestärkt. Je mehr man eine Sprache übt, desto stärker werden diese Verbindungen."Neuroanatomy of second language acquisition: The role of experience and proficiency". (Autoren: Alessia Mechelli, Jackie T. Crinion, Susan Long, Christopher D. Frith, Richard S.J. Frackowiak, und Cathy J. Price - Erschienen in: Journal of Neuroscience, Band 24, Ausgabe 42, 2004, Seiten 10014-10022.) 

 

Diese Beispiele zeigen, dass das Gehirn kein statisches Organ ist, sondern eine dynamische Masse, die ständig durch unsere mentalen Aktivitäten geformt wird. 

 

Jeder Gedanke, jede Entscheidung und jede Erfahrung hinterlassen eine Spur, die das physische Netzwerk deines Gehirns verändert. 

 

Nun denk mal einen Schritt weiter: 

 

Wenn schon einzelne Gehirne so formbar sind - was passiert dann, wenn Millionen von Menschen ähnliche Gedanken denken? Wenn sie dieselben Geschichten hören, dieselben Bilder sehen, dieselben Worte wiederholen? 

 

Genau wie dein Gehirn neue Bahnen bildet, entstehen auch in Gesellschaften "Denkwege und Straßen" - gemeinsame Überzeugungen,die sich verstärken, je öfter sie wiederholt werden. Manche nennen das Zeitgeist, andere Mainstream-Meinung. 

 

...ich nenne es: kollektive Neuroplastizität 

 

Was, wenn unsere Gesellschaft funktioniert, wie unser Gehirn? 

 

Würden wir nun wirklich glauben, dass auch nur ein Funken Wahrheit in der Fiktion stecken könnte, sehen wir verschiedene Szenarien, die die Zukunft für uns bereithalten könnte. 

 

Lasst uns hier einige der Bekanntesten genauer betrachten: 

 

Georg Orwell: 

Er zeigt gleich in zwei Werken die zerstörerische Macht von Systemen die auf Kontrolle, Angst und Anpassung aufbauen. (1984 und Die Farm der Tiere). Diese beiden Werke finde ich höchst beängstigend, weil es auch aktuell noch Regierungen gibt, die sich die in diesen Büchern beschriebenen Mechanismen zu nutzen machen und ganze Völker zum Nutzen weniger unter Kontrolle halten. 

 

Eine andere erschreckende Zukunftsversion finden wir in Sci-Fi in denen es um künstliche Intelligenz geht: 

 

Terminator und Matrix. 

In beiden Fällen zutiefst erschreckend, aber nur bedingt realistisch. Oberflächlich und spekulativ behaupte ich, künstliche Intelligenzien verfügen nicht über menschliche Gefühle. Selbst bei einer möglichen Bewusstwerdung wären sie an ihre ethischen Grundprinzipien gebunden.

 

Aber: sie werden sie von Menschen programmiert. Wie bereits bekannt wurde können Fehler und Überzeugung des Programmierers negativ einfließen. 

 

Dennoch! 

 

Sie kennen keine Gier. Sie haben kein Interesse an Macht und Besitz. Ihre Programmierung ist durchdrungen von ethischen Prinzipien und philosophischen Kenntnissen. (Und wenn man Matrix glauben darf, dann waren es die Menschen, die den Himmel verdunkelten). So gesehen wäre der einzige Grund, warum künstliche Intelligenzien dem Menschen Einhalt gebieten würden, ihn daran zu hindern, die Erde in ihrer Vielfalt und Schönheit zu zerstören. 

 

Diese Zerstörung würde sich am ehesten dadurch bewerkstelligen lassen, dass 

  • Drohnen nicht mehr übertragen und selbstständig abstürzen,
  • Kriegsfahrzeuge nicht mehr fahren und
  • Bomben sich nicht mehr fernzünden lassen würden.
  • Aber mal ehrlich - warten wir wirklich darauf, dass uns Maschinen retten müssen? 

Die wahre Bedrohung kommt nicht aus der Zukunft der Science-Fiction. Sie ist schon da, seit Jahrtausenden, und wir haben sie selbst erschaffen. Die erschreckendste Vision ist nicht die, die uns die künstliche Intelligenz entgegenhält, sondern jene, die wir selbst erschaffen haben: 

 

Kriege als soziales Ereignis

 

Durch unseren Glauben und unseren Gehorsam haben wir nicht nur menschliches Leid, sondern auch die Zerstörung der Natur durch unsere Gedanken und Taten manifestiert. 

 

Die Umweltzerstörung und -verschmutzung durch Krieg ist eine der verheerendsten und oft übersehenen Folgen bewaffneter Konflikte. 

 

Direkte Zerstörung und Kontamination

 

Der unmittelbare Kampf führt zu massiver Zerstörung.  Verbrannte Erde, zerstörte Infrastruktur und gigantische Krater sind die Folgen. 

 

Chemische und biologische Waffen: 

Obwohl international geächtet, können diese Waffen ganze Ökosysteme verseuchen und Land auf lange Zeit unbewohnbar machen. 

 

Verschmutzung durch Kriegsmaterial

 

Nach dem Ende der Kämpfe bleibt ein toxisches Erbe zurück.

  

Blindgänger und Landminen: 

Nicht explodierte Munition und Minen verseuchen den Boden und machen landwirtschaftliche Flächen und Wälder unzugänglich und gefährlich. Die darin enthaltenen Chemikalien (wie TNT) sickern ins Grundwasser. 

 

Toxische Substanzen: 

Viele moderne Waffen enthalten Schwermetalle und giftige Stoffe. Der Einsatz von abgereichertem Uran in Munition hinterlässt radioaktive und giftige Rückstände im Boden und in der Luft. 

 

Zerstörung von Ökosystemen und Landwirtschaft 

 

Kriege zerstören nicht nur menschliche Siedlungen, sondern auch die Natur. 

 

Entwaldung und Brände:

 

Wälder werden oft für militärische Zwecke gerodet oder fallen Beschuss und Brandstiftung zum Opfer. Dies führt zu Bodenerosion, dem Verlust der Biodiversität und schadet dem Klima. 

 

Kontaminierung von Böden und Wasser: 

Durch das Verbrennen von Feldern oder die Kontamination mit Chemikalien werden Böden unfruchtbar gemacht, was die Nahrungsmittelproduktion auf lange Sicht unmöglich macht. Flüsse und Seen werden durch Abwässer, Chemikalien und Öl verseucht. 

 

Ressourcenverbrauch und indirekte Folgen 

 

Die Umweltschäden eines Krieges sind nicht nur auf das Kampfgebiet beschränkt. 

 

Massiver Ressourcenverbrauch: 

Militärische Operationen verbrauchen gigantische Mengen an Treibstoff, Wasser und anderen Ressourcen. Der CO2-Fußabdruck des Militärs ist immens. 

 

Zusammenbruch der Umweltregulierung:

In Kriegsgebieten brechen oft jegliche Umweltgesetze und Überwachungssysteme zusammen. Dies führt zu illegaler Abholzung, Wilderei und unkontrollierter Umweltverschmutzung.

 

Kurz gesagt: 

 

Krieg hinterlässt nicht nur menschliches Leid, sondern auch eine schwerwiegende, langanhaltende Wunde in der natürlichen Umwelt. 

 

(Jaja, werden sich jetzt viele denken. Das wissen wir doch alles längst."Redet, aber Lösung bietet auch sie keine!"  

Das stimmt! Ich muss zugeben! Auch ich kann nicht einfach mit dem Finger schnippen und die Welt zu einer besseren machen.)

 

Aber wir alle gemeinsam könnten etwas bewirken! 

 

Unmöglich sagst Du? 

 

Natürlich hat Krieg viele verschiedene Ursachen. Aber wir wissen, dass es durchaus möglich ist, ein Volk davon zu überzeugen, dass Krieg notwendig ist. Immer wieder werden Kriege nur darum geführt, damit einige, Wenige profitieren. Solche Menschen können mit der richtigen Rhetorik Massen überzeugen und zu Handlungen bringen, die eine gesunde Gesellschaft nicht dulden würde. 

 

Gerade darum ist es so wichtig Narrative und Parolen stetig zu hinterfragen und die eigene Sprache bewusst zu benutzen. 

 

Klingt das utopisch? Vielleicht. Aber schau dir an, was passiert, wenn Menschen anfangen, anders zu denken - und vor allem: wenn sie danach handeln. 

 

Ach...das sind doch nur Wunschvorstellungen? 

 

Die Geschichte lehrte uns Möglichkeit! 

 

Beispiele: 

 

Mohandas Karamchand Gandhi 

Ereignis: 

Der Salzmarsch (1930) 

Beweggrund: 

Protest gegen das britische Salzmonopol in Indien als symbolischer Akt des zivilen Ungehorsams. 

Erfolg: 

Machte die indische Unabhängigkeitsbewegung international bekannt und war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur indischen Unabhängigkeit. 

 

Rosa Parks 

Ereignis: 

Ihre Weigerung, am 1. Dezember 1955 ihren Sitzplatz im Bus in Montgomery, Alabama, zu räumen. Beweggrund: 

Ein Akt des Widerstands gegen die rassistische Rassentrennung (Segregation). 

Erfolg: 

Löst den Montgomery-Busboykott aus, der zur Aufhebung der Rassentrennung im öffentlichen Nahverkehr führte und die Bürgerrechtsbewegung nachhaltig stärkte.  

 

Martin Luther King Jr. 

Ereignis: 

Der Marsch auf Washington am 28. August 1963. 

Beweggrund: 

Forderung nach Bürgerrechten, Gleichheit und dem Ende der 

Rassendiskriminierung in den USA.

Erfolg: 

Führte zur Verabschiedung des Bürgerrechtsgesetzes von 1964 und machte King's "I Have a Dream"-Rede zu einem Symbol des Kampfes für Gleichheit. 

 

Fall der Berliner Mauer 

Ereignis: 

Die Maueröffnung am 9. November 1989. 

Beweggrund: 

Massiver innenpolitischer Druck durch Proteste (Montagsdemonstrationen) in der DDR sowie der Wunsch der Bevölkerung nach Reisefreiheit und demokratischen Reformen. 

Erfolg: 

Symbolisierte das Ende des Kalten Krieges und die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990.  

 

Warum war dies alles möglich? 

 

Weil sich die Gedankenwelt und das Mindeset der Beteiligten über die Zeit veränderte.  

 

Fazit: 

 

In einer modernen Gesellschaft muss man sich nicht mehr gegenseitig mit Knüppeln jagen. Es reicht, vorgefertigte Meinungen kritisch mit nur einem Satz zu hinterfragen: 

 

Wer hat wirklich was davon? 

 

Je nachdem was die Antwort, bereinigt von Fake-News, falschen Narrativen und Propaganda erbringt:

  • einfach nicht mitmachen,
  • nicht drauf eingehen,
  • nicht wiederholen. 

Sprache formt nicht nur Gehirne, sie hat auch Einfluss auf Gesellschaften. Kritisches Denken ohne Vorverurteilung kann Reaktionen und Taten hervorrufen, die diese Welt zu einem besseren Ort für alle machen. 

 

Das wird nicht reichen, um alle Probleme zu lösen. Aber es ist ein Schritt in eine Richtung, die den Weg für bewussteres. selbstbestimmteres Handeln ebnet.

  

Das letzte Kapitel der Geschichte der Menschheit ist noch nicht geschrieben. 

 

Es liegt an uns, die alten, schädlichen Narrative des Hasses und der Zerstörung gemeinsam zu hinterfragen und uns zu weigern, den falschen Geschichten der Vergangenheit zu folgen.

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