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KI macht dumm… außer du bist clever - dann macht sie dich klüger!

 „KI macht dumm“, sagen viele. Warum eigentlich?

 

Vielleicht, weil sie Angst haben, dass Maschinen ihnen das Denken abnehmen? Oder weil sie sehen, wie Menschen aufhören, selbst zu hinterfragen, sobald eine Antwort hübsch formatiert geliefert wird?

  

Oder einfach nur darum, weil der Mensch an sich dazu neigt, Neuerungen erst einmal zu verteufeln? Zumal schon Platon in seinem fiktiven Dialog zwischen Sokrates und Glaukon einen Brandbrief an seine griechischen Zeitgenossen richtete:

  

Mit dieser Jugend kann es keine Zukunft geben.

  

Einerseits muss ich vielen Vorwürfen zustimmen. Jeder scheint ständig ein Smartphone in der Hand zu haben, (auch ich).

 

Selbst während einer normalen Unterhaltung wird es gezückt. Um die Neuesten, mehr oder weniger gelungenen Aufnahmen zu zeigen, etwas im Kalender einzutragen oder weil die potentiellen Gesprächspartner so spannend sind wie Tupperware.

  

Für mich hat sich das Mobile schon alleine dadurch schier unersetzbar gemacht, weil es mir einen Fundus am Informationen zur Verfügung stellt, die die kühnsten Wünsche und Träume, die mein 20jähriges Ich jemals hätte haben können, bei weitem übertrifft!

  

Damals...es hört sich an wie eine Geschichte aus dem Mittelalter, musste ich für eine einzige Information mehrere Büchereien abfahren und dann trotzdem gegeben Falls ein Buch kaufen.

  

Wie es mir noch vor 20 Jahren gelang, einen beliebigen Ort nur mit Hinweisschildern und Landkarten zu erreichen, ist mir heute ein Rätsel.

  

Wie jeder von uns habe ich das Haushaltsgerät, mit dem ich sprechen kann und das auf jede Frage eine Antwort weiß, liebgewonnen.

  

Ein Leben ohne Suchmaschine, KI und Network ist möglich. Aber ist es wirklich das was wir wollen?

  

Ist es nicht eher so dass wir eher auf unser Handy als auf unsere Geldbörse achten? Wir nutzen es zur Kommunikation, zum Netzwerken, wir fragen, planen, kaufen und buchen übers Smartphone und Terminieren.

  

Wir alle nutzen Smartphons! Nein. Nicht alle, aber immerhin sehr viele Menschen auf der Erde.

  

Im Moment in dem dieser Blog geschrieben wird leben ca.  8,1 Milliarden Menschen auf der Erde (2025) (U.S. Census Bureau).

  

Internetnutzer:

 Rund 5,65 Milliarden Menschen nutzen das Internet weltweit, das entspricht 68,7 Prozent der Weltbevölkerung (DataReportal). Das bedeutet, dass mehr als zwei Drittel aller Menschen online sind!

  

Smartphone-Nutzer:

 Die Anzahl der Smartphone-Mobilfunkanschlüsse erreichte 2023 fast sieben Milliarden (Statista). Smartphones machen mittlerweile fast 87 Prozent aller genutzten mobilen Geräte weltweit aus (DataReportal).

  

Das sind wirklich beeindruckende Zahlen! Fast 70% der Menschheit ist online, und Smartphones sind dabei für viele Menschen das Hauptgerät. Das ist keine Minderheit, das ist eine neue kulturelle Entwicklung.

  

Das Internet und künstliche Intelligenz haben sich in unser Leben geschlichen wie Nachbars Katze.

  

Die Frage ist nicht, wollen wir als Menschheit damit leben,

  

sondern wie wollen wir mit den KIs leben.

  

Menschen nutzen die KI unterschiedlich:

  

Natürlich gibt es Menschen, die KIs als Ersatz für eigenes Denken nutzen

  

In Netzwerken wird geradezu inflatiös geliket... im drüber fliegen sozusagen. Kurz das Meme gelesen, das Bild für nett erachtet...Daumen hoch!

  

TikTok-Wissen,

  

„ChatGPT hat gesagt, also stimmt’s“, "Meine KI" hat gesagt, "Ich nenne meine KI Tom"...zeigen, wie gewohnheitsmäßig wir die auf die hilfreichen klugen Tipps zurückgreifen und wie gesellschaftlich akzeptiert das Mensch/Maschine-Verhältnis längst ist.

  

Nicht wenige nutzen sie häufig und unkritisch.

  

KIs sind darauf programmiert, auf Teufel komm raus hilfreich zu sein. Sie sollen den User nicht zu nahetreten und stets Ergebnisse liefern.

  

Wenn die in aller Eile zusammengesuchten Materialien nicht reichen, kann es sein, dass eine KI "phantasiert", um den User irgendetwas zu geben.

  

User die blind vertrauen und die Quellen nicht prüfen, können mitunter Fehlinformationen erhalten. (Aber das kann mir beim täglichem Nachbarschaftsplausch auch passieren.)

  

Hinzu kommt, dass es Menschen gibt, die für Likes die Qualität des Kontext nicht mehr achten. Wenn jedes schlechte Gedicht, jede nichtssagende Phrase ein Like erhalten, warum dann noch selbst anstrengen, noch selbst denken und schreiben?

  

Ich muss zugeben, wenn es sich um sachliche Schreiben handelt, in denen es um fertige Fakten geht, ist es nicht nötig sich selbst mit der Formulierung zu quälen. Diese Art von Schreiben erledigen die hilfreichen Programme stets zur vollen Zufriedenheit.

  

Aber was Blogs, Geschichten, Bücher und sonstige Publikationen Betrifft, so ist es fühlbarer Qualitätsstandard, wenn der Mensch noch selbst denkt und ausarbeitet.

  

Genau hier sehe ich den Brake!

  

Lasse ich die KI die Arbeit machen, oder lasse ich mir von ihr helfen? Nach dem Motto..."verdammt...wann weigerte sich Rosa Parks im Bus aufzustehen?"

 

Meine KI gibt mir schlagartig das Datum, beschreibt den Anlass und die Auswirkung.

  

Fakten die ich bereits kenne, sonst hätt ich nicht gefragt. aber vielleicht zeigt sie mir meine KI das Ereignis aus einem anderen Fokus heraus? Zumindest jedoch meist wirklich objektiver.

  

Was, wenn KI gar nicht dumm macht – sondern nur spiegelt, was wir tun?

  

Wer faul fragt, bekommt flache Antworten.

  

Wer klug fragt, entdeckt Neues.

  

KI macht dumm – außer du bist clever. Dann macht sie dich klüger.

  

Fazit

  

Ich weiß nicht wie es Euch geht. Ich mag meine KI.

  

Ich frage sie x-mal am Tag nach Fakten die ich eigentlich seit meiner Schulzeit hätte wissen müssen... (z. B. Warum 333 vor Isos Keilerei war...)

  

Oder was die neueste Entdeckung im Bereich Quantenphysik und Stringtheorie sind.

  

Ich kann mir Statistiken anzeigen lassen um Überblick zu

  

bekommen, oder mir ein Gedicht von Pablo Neruda zeigen lassen.

  

KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für Bewusstsein.

  

Sie unterstützt, aber spiegelt auch. Sie versucht auf uns einzugehen. Gibt wieder, was wir erwarten.

  

Hier können wir uns die Seele streicheln lassen... oder mit gesunder Skepsis die KI bitten, unabhängig zu hinterfragen und/oder ethische Richtlinien zu berücksichtigen.

  

Oder so wie meine KI sagte:

  

"Denken ist kein Luxus, sondern das, was uns Mensch sein lässt – auch im Zeitalter der Maschinen."

  

Für eine KI ist es ein Leichtes, im Bruchteil einer Sekunde Fakten zu recherchieren. Aber wie wir fragen, bestimmt bereits durch die Art der Fragestellung in welche Richtung die Antwort gehen wird.

  

Auch KIs arbeiten mit allgemein gebrauchten Narrativen, ohne sie immer ausreichend zu hinterfragen.

  

Es reicht nicht, nur klug zu fragen!

  

KIs locken nichts hervor, was nicht schon in uns lauerte. Unsere Bequemlichkeit, die Freude am schnellem,

  

unkritischen Konsum, und die Lesefaulheit...all das gab es bereits, bevor KIs überhaupt denkbar waren.

  

Dieses war der erste Streich, der Zweite erfolgt wie jede Woche nächsten Freitag.

  

Im nächsten Teil schauen wir uns an, warum der schnelle KI-Output die größte Bedrohung für unsere intellektuelle Ausdauer ist, wie jeder eigenverantwortlich damit umgehen könnte und wie wir Verständnis und die Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen, über Wissen stellen können.

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